erschienen im Zürcher Oberländer, 2. Oktober 2024 auf S.2 in der Tribüne
“Sagen Ihnen die Begriffe «Serotonin», «Dopamin» und «Oxytocin» etwas? Wenn nicht, egal – ich will auch keine Biochemie-Vorlesung halten. Und dennoch stehen diese drei Begriffe sozusagen im Mittelpunkt meiner heutigen Ausführungen.
Serotonin, Dopamin und Oxytocin sind Hormone, die wichtig sind für unser geistiges Wohlbefinden; sie wirken stimmungsaufhellend und bindungsfördernd. Unsere Gemütsverfassung, die Stimmung und das Eingebundensein in gute, tragfähige Beziehungen sind wichtig – gerade in der nun beginnenden dunkleren Jahreszeit. Wie wir zu diesen wichtigen Hormonen kommen, lesen Sie später.
Die steigenden Krankenkassenprämien und das besorgniserregende Bild, das uns die Statistiken über die starke Verbreitung psychischer Krankheiten, insbesondere bei Kindern und Jugendlichen, vor Augen führen, bewegen mich als Mensch und als Politikerin. Die Gesundheitsdirektion des Kantons Zürich hat parallel zu einem überwiesenen Postulat des Kantonsrats ein Konzept für Prävention und Gesundheitsförderung ausgearbeitet. Es ersetzt ein vor 20 Jahren erarbeitetes Konzept. Unser Kanton unterstützt die Bevölkerung mit wenigen Prozenten der gesamten Gesundheitsausgaben zu Gunsten Prävention und Gesundheitsförderung: Alle Altersklassen und verschiedene Lebenswelten werden mit Programmen und Projekten berücksichtigt. Die Gemeinden werden mit finanziellen Anreizen motiviert, gute Projekte zu realisieren. Ein Newsletter gibt Interessierten Hinweise und wertvolles Wissen unter: www.gesundheitsfoerderung-zh.ch/publikationen/newsletter
Mit staatlichem Engagement ist es bei Prävention und Gesundheitsförderung nicht getan. Auch unsererseits ist Eigenverantwortung in hohem Mass gefragt. Der Anteil für Prävention ist jedoch ein verschwindend kleiner Anteil der Gesamt-Gesundheitskosten. Ein Beispiel: Würden Sie, Autofahrerin oder Autofahrer, aus Spargründen auf den Ölwechsel oder das Ersetzen der Bremsen verzichten? Aus dieser Sicht müsste der kantonale Betrag für Prävention und Gesundheitsförderung eigentlich eher erhöht werden.
Fazit: Ich bin erfreut über und dankbar für das neue Konzept und seine Umsetzung. Übrigens: Dankbarkeit erhöht den Serotonin-, Dopamin- und Oxytocin-Spiegel, was gemäss vieler Studien glücklicher und zufriedener macht. Wofür sind Sie dankbar in Ihrem Leben? Auf unser Wohl!”
Andrea Grossen-Aerni ist EVP-Kantonsrätin und wohnt in Wetzikon