Beteiligung, Mitwirkung in Wetzikon

Partizipation ist kein deutsches Wort, es lässt sich auch nicht einfach übersetzen mit Beteiligung oder anderen verwandten Begriffen. Partizipation ist nach Jaun: «Die verbindliche, aktive Einflussnahme von der Bevölkerung auf Planungs- und Entscheidungsprozesse, von denen sie betroffen ist, mittels angepasster Formen.» Die Frage an uns lautet Wollen wir eine Politik für die Bevölkerung? Wollen wir eine Politik mit der Bevölkerung? Wollen wir eine Politik von der Bevölkerung? Ich vermute, dass die meisten von uns sich eine Politik mit der Bevölkerung wünschen. Politik für die Bevölkerung, kennen wir. Dabei besteht die Gefahr, dass die Politik an der Bevölkerung vorbei geht. Politik von der Bevölkerung. Das ist vielen suspekt. Warum ist Politik mit der Bevölkerung sinnvoll? Wir müssen Probleme gemeinsam lösen. Das haben wir v.a. bei grösseren Problemen in Wetzikon gemerkt. Mit Partizipation werden konstruktive Lösungen gefunden, Ressourcen genutzt und die Identifikation mit der Stadt wird erhöht. Partizipation ist nicht einfach ein nettes Etikett, es ist in unseren Grundrechten verankert. Partizipationsrechte gehören zu den UNO-Kinderrechten und zur Behindertenkonvention und zum professionellen Standard verschiedenster Berufsgruppen.  Weil Partizipation in den Grundrechten verankert ist, wird die Entwicklung nicht aufzuhalten sein. Wir können nicht darauf hoffen, dass es nur eine Mode ist und wieder verschwindet. Nun komme ich auf die vieldiskutierte «Bänkilaktion», die auf grosse Resonanz gestossen ist zurück. Die Leute haben mitgemacht und sind miteinander ins Gespräch gekommen. Inwiefern die Bänkliaktion wirklich Partizipation ist, kann ich nicht beurteilen. Wenn nur die Meinung der Bevölkerung abgeholt wird, diese aber nicht in der Entscheidung berücksichtigt wird, dann ist es Alibi und die Bevölkerung wird schon bald nicht mehr mitmachen. Die Ergebnisse müssen transparent gemacht werden und wie diese in die Entscheidung einfliessen. Erst dann wäre es wirkliche Partizipation. Es ist wichtig im Voraus zu informieren, wie die Befragung in die Entscheidung miteinfliesst und wer entscheidet. Funktionierende Partizipation ist nicht einfach und braucht eine gute Begleitung. Die Stadt Wetzikon hat sich bereits auf diesen Weg begeben. Die Frage ist, ob es noch ein bisschen mehr sein darf, damit eine Kultur der entstehen kann. Bei der öffentlichen Präsentation der Altersstrategie  beispielsweise wurde ganz deutlich der Wunsch geäussert, die Betroffenen stärker einzubeziehen. Die Stadt Wetzikon ist nicht die einzige Stadt, die partizipativ arbeitet. Wir können bereits von anderen Städten lernen wie  St. Gallen, Schlieren, Jona-Rapperswil.